Was habe ich mich gefreut auf die deutsche Version von "Everdell" (unsere Rezension) - ein Spiel, das ich sehr gerne mag. Natürlich hat die phänomenale Optik einen ordentlichen Teil des Hypes um das Spiel ausgemacht, aber auch spielerisch weiß "Everdell" durchaus zu überzeugen. Der Stadtaufbau, die tolle Symbiose der Karten, die Gebäude mit ihren Bewohnern, das lässige Workerplacement - das Spiel hat schon einige Aspekte auf der Habenseite. Der doch recht hohe Glücksfaktor und die vorgegebenen Spezialaufgaben haben zwar verhindert, dass das Spiel zu meinen Lieblingsspielen gehört, dennoch spiele ich es immer wieder gern, da die Atmosphäre einfach enorm gut rüberkommt.
Nun habe ich mir (Anmerkung: für fast 50€ !) die "Pearlbrook"-Erweiterung gegönnt und natürlich direkt auf den Tisch gebracht. Herrje, was für eine Enttäuschung. "Pearlbrook" macht das Spiel meiner Meinung nach merkbar schlechter. Die Schmuckstücke finde ich noch ganz gut, aber das Rennen auf die stupiden Wunderbauwerke fordert Ressourcen, die mir beim Stadtbau und damit der Kartensynergieoptimiererei fehlen - meiner Meinung nach der interessanteste und spannendste Teil in "Everdell"". Klar, einige Karten sind nett (das Piratenschiff ist cool), aber in Summe und vor allem ohne Berücksichtigung weiterer Erweiterungen wertet Pearlbrook das Spiel für uns nicht auf, im Gegenteil. Auch die Flusskarten und der Wissenschaftler bringen meiner Meinung nach keinen Mehrwert, weder sonderlich interessant noch bereichert es das gute Grundspiel spielmechanisch. Kann nur davon abraten, vor allem für den unverschämten Preis. Ist bereits wieder ausgezogen bei uns.