Ein Quizspiel, bei dem man gewinnen kann, ohne etwas zu wissen? Gibt's nicht? Doch, gibt's. In "Fauna" reicht es, wenn man gut schätzt, rät oder geschickt abschaut. Klingt seltsam, macht aber in diesem Fall einen großen Spielreiz aus. Und wenn man doch mal etwas zu wissen glaubt, umso besser.
Wie funktioniert das Spiel?
Der Spielplan zeigt eine Weltkarte mit allerlei Land- und Meergebieten, im unteren Bereich gibt es drei Skalen mit Gewichts-, Längen- und Höhenangaben. Zu Beginn jeder Runde wird eine Tierkarte aufgedeckt, die ein Tier zeigt, zum Beispiel Zobel. Alle Spieler setzen nun reihum einen seiner Steine. Dabei ist man völlig offen: entweder setzt man auf ein Gebiet, wo man das Tier vermutet, oder man versucht, das Gewicht oder die Schwanzlänge zu erraten. Natürlich nicht exakt, sondern immer einen Bereich der Skala.
Will oder kann kein Spieler mehr einen Schätzstein setzen, wird aufgelöst. Je nachdem, wie oft das Tier auf der Welt vorkommt, gibt es unterschiedlich viele Punkte für einen Treffer oder ein Nachbargebiet. Treffer und "Beinahe-Treffer" in der Skala geben immer feste Punkte. Alle Steine, die falsch gesetzt wurden, sind erstmal weg, weswegen man aufpassen sollte, wann man wie viele davon setzt. Am Ende jeder Runde erhält man zumindest immer einen Stein zurück.
Was ist das Besondere an "Fauna"?
Man muss wirklich sagen, dass einfach jeder bei "Fauna" mitspielen kann. Weiß man gar nichts, beobachtet man eben die Mitspieler und setzt seinen Stein in die Nähe der Schätzungen von Anderen, dreistes Abschauen ist hier strikt erlaubt.
Das Spiel bietet herrlich originelle, spaßige Raterunden, bei denen man nicht selten durch andere Spieler aufs Glatteis geführt wird, nur weil man denkt, die Anderen wüssten es mal wieder besser. Das Ding kommt aus Australien? Echt? Hmm ... na gut, ich geh mal mit. Zwei Minuten später schelmische Freude. Ganz bitter, wenn man dann einen Volltreffer hat und der Mitspieler, der den Impuls gegeben hat, nur den "Beinahe-Treffer" gut geschrieben bekommt.
Natürlich lernt man bei diesem Spiel auch etwas, ein schöner Nebeneffekt.
Wie sehr gefällt es uns?
Wir haben "Fauna" sehr gerne gespielt. Sowohl Vielspieler als auch blutige Anfänger und Quizmuffel konnten sich für dieses Spiel begeistern. Durch die angenehme Spielzeit (zu viert etwa eine Stunde) lässt sich das Spiel wunderbar einschieben, spielt sich locker flockig runter und macht einfach Spaß.
Der Autor Friedemann Friese beweist mit diesem Spiel erneut, dass er ein wahres Multitalent ist. Immer wieder schafft er es, wirklich originelle Spiele zu entwickeln, die deutliche Alleinstellungsmerkmale aufweisen und zudem auch noch echt gut sind. Wir mögen zwar nicht alle seiner Spiele, aber neben dem genialen "Funkenschlag" ist "Fauna" mal wieder etwas ganz Tolles. Und zwar für alle Spielegruppen.
Chris: 8 (hat mir wirklich Spaß gemacht, eine schöne und originelle Raterei, zackige Spielzeit und nettes Material. Auf Dauer wird es natürlich monoton, aber hin und wieder spiele ich gerne eine Runde Fauna mit)
Sarina: 7 (hat mich gut unterhalten, würde ebenfalls wieder mitspielen. Wenn ich die Wahl habe, spiele ich aber lieber Quizspiele, bei denen ich mehr wissen als raten muss. Aber dafür kann das Spiel ja nichts)
Holger: 8 (spannendes Quiz- und Schätzspiel. Ich mag Quizspiele, ich mag Tierthemen, man kann es mit Alt und Jung spielen und lernt dabei noch was)
Eva: 6 (schönes Ratespiel, aber ja, nicht mehr. Spaß hat es mir schon gemacht, aber ich muss das jetzt nicht regelmäßig spielen)
Mensch, Friedemann Friese. Du schaffst es echt immer wieder, etwas Besonderes zu kreieren. "Fauna" ist ein tolles, sehr originelles Quiz-Schätz-Spiel, bei dem einfach so gut wie jeder mitspielen und Spaß haben kann. Ein kleiner Geheimtipp, den Holger da angeschleppt hat. Schönes Spiel.
Text: Chris