Ein Stofftuch anstatt eines Spielplans? Coole Idee, die hier wirklich gut zum Spiel passt. Lookout bringt mit "Mandala" ein abstraktes Sammel- und Legespiel für zwei Personen, spielbar in unter zwanzig Minuten, und trifft dabei voll ins Schwarze.
Wie funktioniert das Spiel?
Die goldene Regel des Spiels besagt, dass jede der sechs Farben nur in genau einem der drei Bereiche eines Mandalas vorkommen dürfen. Ist ein Mandala mit allen Farben vervollständigt, erhalten die Spieler Karten aus der Mitte - die einzige Möglichkeit, Punkte zu bekommen. Hier darf man sich abwechselnd bedienen und es fängt derjenige an, der die meisten Karten in seinem Bereich vor dem jeweiligen Mandala ausliegen hat. Bei Gleichstand beginnt der Spieler, der das Mandala nicht vervollständigt hat.
Der Spielablauf selbst ist denkbar einfach: Entweder spielt man eine Karte in die Mitte einer der beiden Mandalas und zieht danach bis zu drei Karten auf die Hand; dabei darf kein Spieler jemals das Handkartenlimit von acht überschreiten. Alternativ spielt man beliebig viele Karten einer Farbe in einen der beiden eigenen Bereiche, darf dann aber keine Karten nachziehen. Die letzte Möglichkeit besteht darin, beliebig viele Karten einer Farbe abzulegen und dementsprechend neue Karten zu ziehen.
Durch das Vervollständigen eines Mandalas erhält man Karten, die man in den Fluss, also die eigene Punkteauslage, von links nach rechts legt. Jede neu gewonnene Farbe wird auf ein freies Flussfeld gelegt.
Erhält ein Spieler beispielweise (wie im Bild links) fünf grüne Karten, legt er eine davon auf das nächste freie Flussfeld und alle übrigen verdeckt auf seinen Kelch (eigener Ablagestapel). Das bedeutet nun in diesem Fall, dass jede grüne Karte am Spielende drei Punkte wert ist.
Das Spiel endet, sobald der Nachziehstapel aufgebraucht ist oder ein Spieler sein sechstes und letztes Flussfeld gefüllt hat.
Was ist das Besondere an "Mandala"?
"Mandala" ist in wenigen Minuten erklärt und bietet trotz seiner Einfachheit einen taktischen und mitunter auch spannenden Wettkampf. Spiele ich die nächste Karte lieber in die Mitte, um weitere Karten zu erhalten? Oder doch lieber in den eigenen Bereich, um die Mehrheit für dieses Mandala zu sichern? Was macht mein Gegner als nächstes? In knapp zwanzig Minuten erlebt man hier ein überaus gelungenes Duell, das zudem optisch recht ansprechend daherkommt und mit seiner kurzen Aufbauzeit einen hohen Aufforderungscharakter hat.
Wie sehr gefällt es uns?
Wir sind nicht die größten Fans von abstrakten Legespielen, aber "Mandala" hat uns überraschend gut gefallen. Immer wieder haben wir eine Runde eingeschoben und hatten großen Spaß, was absolut für das Spiel spricht. Selten hat uns ein reines Zweierspiel spielerisch so abgeholt. Natürlich ist das, was man hier macht, nichts Weltbewegendes, aber die Spielmechanik ist frisch, clever und einfach enorm kurzweilig.
Die Qualität des Spielmaterials kann man durchweg als gelungen und sehr ansprechend bezeichnen. "Mandala" erkläre ich meiner Großmutter in zwei Minuten, hier kann wirklich so gut wie jeder mitspielen und dennoch unterhält dieses Spiel auch erfahrene Kenner- und Expertenspieler. Kurze Spielzüge lassen zudem keinerlei Langeweile aufkommen.
Wertungen
Chris: 7 (ein tolles Zweierspiel, das genau auf den Punkt kommt, schnell und unkompliziert gespielt werden kann und spielerisch einfach reizvoll ist. Schande über mein Haupt, aber ich spiele am liebsten mit der Hausregel, dass man auch mehrere Karten einer Farbe in die Mitte spielen kann, da so noch reizvollere Ausbeuten möglich sind)
Sarina: 7 (rundum gelungenes Spiel für zwei Spieler, würde ich jederzeit wieder mitspielen. Es ist mir aber einen Tick zu abstrakt, daher für mich kein Highlight)
Es ist schön, wenn ein Spiel genau auf den Punkt kommt und das bietet, was man sich erhofft. Die Spielmechanik ist simpel und gleichzeitig sehr reizvoll, was durch die passende Optik weiter aufgewertet wird. Betrachtet man zudem noch die angenehm flotte Spielzeit und die perfekte Zugänglichkeit, steht unser Fazit fest: "Mandala" ist eines der besten Zweierspieler des Jahres. Ändert aber dennoch nichts daran, dass uns abstrakte Spiele nicht so sehr liegen.
Text: Chris
Für diese Rezension stand uns ein Rezensionsexemplar zur Verfügung. Herzlichen Dank dafür an Lookout Spiele.