In "On the Origin of Species" reisen wir als Forscher an Bord der Beagle umher, um Flora und Fauna der Galapagosinseln zu erforschen. Was uns dabei erwartet, ist vor allem für Familienspieler geeignet, die dem Thema etwas abgewinnen können. Aber selbst die werden wahrscheinlich nicht alle so ganz zufrieden sein. An was das liegt, erfahrt Ihr im Folgenden.
Wie funktioniert das Spiel?
In seinem Zug hat man die Wahl zwischen zwei einfachen Aktionen: entweder legt man genau zwei seiner acht Würfel auf unterschiedliche der bereits erforschten Arten-Plättchen auf dem Spielfeld, oder man erforscht eine neue Spezies aus der Auslage. Eigene Würfel auf erforschten Arten sind Ressourcen, mit denen man neue aufs Feld bringen kann. Dafür muss man dann die
Würfel von den Plättchen nehmen. Wichtig hierbei ist, dass in der Regel nur die Ressourcen verwendet dürfen, die angrenzend an den Ort auf dem Spielfeld verfügbar sind, den man für die "neue" Art ausgewählt hat. Dafür erhält man Siegpunkte und Karten. Letztere geben meist zusätzliche Ressourcen oder erlauben kurzzeitig bestimmte Sonderregeln. Man kann auch vorhandene Spezies mit neuen überbauen, um Extra-Siegpunkte zu erhalten, dafür muss aber die soeben erforschte Spezies ein Level höher sein. Außerdem fährt die Beagle ein oder zwei Felder weiter. Kommt das Schiff am letzten Feld an, endet das Spiel und es gibt nochmal eine variable Sonderwertung.
Was ist das Besondere an "On the Origin of Species"?
Tja, was ist das Besondere an diesem Spiel? Gar nicht so leicht zu beantworten. Wahrscheinlich das gelungene Artwork. Illustrationen und vor allem das Cover machen durchaus etwas her und haben uns zum Spontankauf verleitet.
Spielmechanisch ist der enorm flüssige Spielablauf zu erwähnen, was natürlich daran liegt, dass die überschaubaren Aktionen leicht und locker von der Hand gehen. Die Aktionen gehen zackig und flott, ohne Regelhürden oder sonstigen Unstimmigkeiten.
Wie sehr gefällt es uns?
Nun ja, die Partien, die wir gespielt haben, waren flott und reibungslos, aber leider auch vollkommen emotionslos. Das, was man hier letztendlich macht, ist so eindimensional und nach Schema F ablaufend, dass sich der Spielspaß doch arg in Grenzen hielt. Habe ich hier das Gefühl, neue Arten zu entdecken? Nö, in keinster Weise. Ist das Spiel spannend? Nicht wirklich, die Monotonie im Spielablauf war zudem eher einschläfernd. Hat das Spiel irgendetwas, das mich dazu bringen würde, es bei einem Spieleabend vorzuschlagen? Leider nein, überhaupt nichts.
Dennoch muss man sagen, dass das Spiel funktioniert und trotz seiner Simplizität nicht anspruchslos ist. Umso mehr auf dem Spielfeld los ist, desto kniffliger werden die Entscheidungen, aber das reicht für uns nicht aus, damit wir hier großartigen Spaß haben. Hinzu kommt, dass die Symbole auf den Plättchen etwas klein sind, was es echt anstrengend macht, zu sehen, was man denn nun für das ein oder andere Plättchen erfüllen muss. Trotz der recht schönen Illustrationen besitzt das Spiel für uns kaum Aufforderungscharakter.
Wertungen
Chris: 3 (hat mir überhaupt nicht gefallen. Es funktioniert, aber es ist mir viel zu langweilig. Selten habe ich emotionsloser gespielt, das Thema ist aufgesetzt, würde ich nicht mehr mitspielen.)
Sarina: 4 (fand es nicht ganz so schlimm, es hat seine Momente gegen Ende des Spiels, aber im Summe viel zu lahm. Gibt zig interessantere Spiele für alle Zielgruppen)
Klemens: 3 (schwaches Spiel, thematisch und spielerisch ein Reinfall.)
Leider hat sich "On the Origin of Species" für uns als klarer Flopp erwiesen. Der Spielablauf ist monoton und emotionslos. Weder die Spielmechanik, noch die nette Optik schaffen es, das Thema glaubhaft und spannend zu transportieren.
Wir können das Spiel daher auch Familienspielern nicht wirklich empfehlen, auch wenn das Spiel, so wie es ist, durchaus funktioniert. Es gibt leider nur viele viele andere Spiele, die wesentlich attraktiver und spaßiger sind.
Text: Chris