Flip & Write Spiele haben es irgendwie schwer bei mir. Zuletzt musste "der Kartograph" ohne Umschweife aus dem Regal ausziehen, generell gibt es nicht wirklich viele Spiele dieser Art, die mich bisher überzeugen konnten. Aber da ich jedem Spiel eine Chance gebe, war ich neugierig, wie schön es Tucana ist. Und surprise, surprise - es gefällt mir dort erstaunlich gut!
Wie funktioniert das Spiel?
Jeder Spieler erhält einen identischen Inselplan, einzig die Verteilung der Dörfer unterscheidet sich. Ziel ist es nun, durch gezogene Geländekarten Gebiete miteinander zu verbinden - und zwar irgendwo. Dabei muss man keineswegs angrenzend einzeichnen, mit der Zeit verbindet man aber natürlich Wege, um Dörfer miteinander
zu verbinden. Grundsätzlich werden immer zwei Geländekarten aufgedeckt, diese beiden Geländetypen müssen dann alle Spieler irgendwo verbinden.
Auch Reliquien und Kreaturen können mit Dörfern verbunden werden. Diese geben ebenfalls Punkte sowie Extra-Wege, die als Joker fungieren.
Der Geländestapel wird bis auf eine Karte durchgespielt, dann erfolgt eine Zwischenwertung und man profitiert von bereits verbundenen Kreaturen und Reliquien. Anschließend wird der Stapel - je nach Karte- noch ein Mal bzw. zwei Mal durchgespielt. Jedes Mal werden bereits verbundene Symbole erneut gewertet. Zudem werden Spieler belohnt, die ein bestimmtes Dorf als Erster verbunden haben.
Was ist das Besondere an
"Trails of Tucana"?
Die farbenfrohe, bunte Optik gefällt Groß und Klein, die Regeln sind in wenigen Minuten erklärt, sodass man enorm schnell losspielen kann.
Auch die Spiellänge kann man wunderbar anpassen, indem man Vorder- oder Rückseite der Karte wählt.
Ganz hervorragend gelungen ist die Wertungs- und Bonusausschüttung durch die verbundenen Kreaturen und Reliquien. Ein wichtiges und schnell zu erlernendes Element, das wunderbar integriert wurde.
Wie sehr gefällt es uns?
Direkt nach der ersten Partie bei Freunden wusste ich, dass ich mir das Spiel selbst kaufen werde. Und das passiert selten. Normalerweise recht es ja, wenn andere ein Spiel besitzen bzw. versuche ich ja ohnehin zu vermeiden, zu viele Spiele im Schrank zu haben, die Freunde von uns eh schon haben. Bei "kleineren" Spielen ist das natürlich nochmal einfacher, aber wenn ich mir meine eher beschränkte Auswahl an Absacker-Spielen anschaue, ist das schon eine Ansage, wenn es mir der Finger so schnell juckt, den Kaufbutton zu betätigen. "Trails of Tucana" spielt sich unheimlich flott und ist völlig frei von unnötigem Ballast sowie ungelenken Versuchen, irgendwie Interaktion zu schaffen. Ich liebe Interaktion, aber dieses Spiel braucht keine. Jeder hat dieselbe Karte, startet aber unterschiedlich und alle machen das vermeintlich Beste aus den aufgedeckten Karten. Das klingt nicht sonderlich spektakulär und es ist auch nicht, aber dennoch hat "Trails of Tucana" einen großen Pluspunkt:
Chris: 7 (Endlich mal ein Flip & Write Spiel, das mir auf Anhieb gefällt. Ein tolles Absacker-Spiel, das ich sofort in meiner Sammlung haben wollte)
"Trails of Tucana" ist aktuell tatsächlich einer meiner liebsten Absacker. Dass ich normalerweise eher wenig mit Flip & Write Spielen anfangen kann, spricht für sich. Ein wirklich schönes, gut durchdachtes Spiel, das in fünf Minuten erklärt ist und ich - ganz im Gegensatz zu "Der Kartograph" - schnell wieder spielen möchte.
Text: Chris