Die Straße der Schmerzen

Was ist schlimmer? Ein Splitter im Genitalbereich oder Termiten im gesamten Haus? Genau mit solchen Fragen wird man bei "Verdammt nochmal" ständig konfrontiert. Man schlittert von einer unangenehmen, oftmals ekligen Situation in die nächste und muss schätzen, wie schlimm die Situation "wirklich" ist. 

Wie funktioniert das Spiel?

Allen zweihundert Karten ist eine Ziffer von 0 bis 100 - die sogenannte "Elendsziffer" zugeteilt. Jeder Spieler erhält zu Beginn drei dieser Karten, sortiert sie von "nicht so schlimm" bis "furchtbar schlimm". 

Ist man an der Reihe, zieht der Nachbar eine Karte, schaut sie sich verdeckt an und nennt die abgebildete "beschissene Situation". Der aktive Spieler muss nun schätzen, wo diese Situation im Elendsindex eingruppiert wurde und einen freuen Platz neben bzw. zwischen seinen bereits ausliegenden Karten wählen. Rät er korrekt, behält er die Karte in seiner "Straße der Schmerzen", wodurch es immer schwieriger wird, neue Karten richtig einzusortieren.

 

Wer zuerst zehn Karten hat, gewinnt.


Was ist das Besondere an "Verdammt nochmal"?

Nun ja, natürlich die skurrilen, ekligen und oftmals schmerzhaften Situationen, die sich auf den Karten befinden.

 

Es ist schon lustig, zu versuchen, die neue Karte in seiner Auslage korrekt zu platzieren, gleichwohl man natürlich weiß, dass diese Einschätzung oftmals sehr subjektiv ist. Laut Anleitung wurden zwar Erfahrungen über 150 Jahre von "seriösen, hochqualifizierten Personen" aus dem Bereich der klinischen Psychiatrie, Eheberatern, Therapeuten und sonstigen schlauen Leuten gesammelt, hin und wieder könnte man aber denken, die Zahlen könnten genauso gut von zwei betrunkenen Studenten an einem launigen Abend erfunden sein.

 

Spielt aber keine Rolle, denn der Spaß steht hier im Vordergrund.

Wie sehr gefällt es uns?

Das Spiel hat mir deutlich besser gefallen als zunächst gedacht, zumal ich es mittlerweile an vielen Spieleabenden dabei hatte und es regelmäßig für großes Gelächter gesorgt hat. Nach der dritten Runde wusste ich zwar dann fast alle Kartenwerte, habe mich aber selbst beim Zuschauen amüsiert, wie die anderen Spieler ihren Spaß hatten. Mit einer Spieldauer von etwa die zwanzig Minuten tut das Ganze sowieso niemandem weh - im Gegenteil, denn immer wieder wollten die Leute länger spielen, als zunächst geplant war.

 

Auch die kleinen Diskussionen, die man bezüglich der dubiosen Elendsziffern führt, sind herrlich. Aus reinem Schock und Unverständnis fängt man automatisch an, darüber zu klagen, wieso die letzte Karte so hoch bzw. so niedrig eingestuft wurde. 

 

Wertungen

Chris: 7 (kleine Überraschung, denn immer wieder ertappe ich mich dabei, dieses Spiel irgendwohin mitzunehmen. Eine Erweiterung mit neuen Karten würde ich mir ohne mit der Wimper zu zucken gönnen. Tendenz sogar zur 8.)

FAZIT:

Trotz der Tatsache, dass dieses kleine Spiel nach drei bis vier Partien "durch" ist, sobald die meisten Werte bekannt sind, hat "Verdammt nochmal" in ganz vielen Spielerunden immer wieder Spaß gemacht. Für knapp 12€ erhält man ein kleines, skurriles Ratespiel, das mit etwas Humor kurzzeitig sehr amüsieren kann.

 

Text: Chris